Zwei Auswärtsfahrten – 8 Punkte.
Der VVV bleibt stabil, entführt Punkte aus der Fremde und sichert sich damit seinen ihm gerechten Platz an der Tabellenspitze. Auswärts – in Thalheim wie in Breitenbrunn – konnten wichtige Sätze und Erkenntnisse für die kommenden, meisterwürdigen Begegnungen eingeholt werden.
Als das Venusberger Team am 3.03. nach Thalheim reiste, traf man auf alte Bekannte. Die Gastgeber – Volleyballurgesteine genau wie die neuen Gesichter unter ihnen – kämpften wie eh und je. Trotz dessen punktete der VVV wiederholt und konnte in abgeklärter Manier das Zwei-Satz-Spiel für sich entscheiden. Das darauffolgende Match zwischen den Thalheimern und Wildenauern – beides Teams die leider ihren volleyballerischen Zenit überschritten haben - fiel mit 2:1 in die Hände der Hausherren. Vor allem aufgrund der kämpferischen Leistung der Thalheimer, welche aus Spiel eins übertragen werden konnte, gelang es Körpersprache und Lautstärke in Zählbares zu wandeln.
In Spiel drei des Tages hieß es nun gegen einen ehemaligen Angstgegner, möglichst ohne Satzverlust zu bestehen. Nachdem der erste Satz gegen alternde Schwarzenberger souverän gewonnen werden konnte, verkehrte sich das Bild im zweiten. Bröckelnde Annahmen, fehlende Effektivität im Angriff und sich subversiv einschleichende Fehler in der Feldabwehr resultierten in einem 8 Punkte Rückstand, der unter den gegebenen Konditionen schier unaufholsam wirkte. Doch mentale Arschtritte, die Rückbesinnung auf den alten Biss und das viel beschworene „Kopf hoch“ konnten die für nicht mehr möglich gehaltene Trendwende einsetzen lassen. Wichtig war das nicht nur aufgrund des Fernduells mit den Zschopauern, sondern insbesondere in Bezug auf die eigene Psyche, auch aus Rückständen erfolgreich wiederzukehren.
Ähnliche Verhältnisse in Breitenbrunn am 23.3. Voll besetzt und zu 95 % fit konnte aus dem (fast) Vollen geschöpft werden, um Partien zu bestreiten die selten leicht, so gut wie immer von reichlich Emotionen gekennzeichnet aber meist doch siegreich verliefen. Im ersten Match des Tages zwischen Breitenbrunn und Bockau zierten sich die Hausherren nicht durch lang gemisste Qualität zu trumpfen. Bockauer die nur gelegentlich zwangvoll agieren und sich immer häufiger durch persönliche Eitelkeiten und Dispute aus dem Konzept bringen lassen, laufen dauerhaft einem knappen Rückstand hinterher. Die Gastgeber dagegen glänzen immer wieder durch eine bestechende Feldabwehr und druckvolle Angriffe. Nur logisch und konsequent gewinnt damit das Heimteam nicht nur Satz eins, sondern genauso den zweiten. Bockauer Aufbauhilfe für einen Gegner, den der VVV1 im Normalfall ohne Satzgewinn vom Feld gehen lassen muss.
Schwierig und nicht ganz warm gestaltete sich damit der erste Satz gegen Breitenbrunner, die Blut geleckt hatten. Erst als Annahme, Zuspiel und Angriff allmählich auftauten, entwickelte sich eine Partie, in der die Venusberger Note dominant wurde. Anders dann in Satz zwei. Dreckige Punkte der Hausherren, dilettantische Fehler der Gäste und ein mangelnder Teamspirit forderte seine Opfer. Satz 2 ging an Breitenbrunn. Anders wieder im dritten. Der innere Druck sich keine Niederlage leisten zu können, Besinnung auf die eigenen Kernkompetenzen und hin und wieder ein Fünkchen Glück versorgten dem VVV Umstand und Fluss das Match für sich entscheiden zu können. Qualität setzte sich zu Recht durch.
Ähnliches Muster beim Treffen gegen Bockau. Das gleiche Team, dass in Spiel eins gegen Breitenbrunn noch lustlosen und uninspirierten Volleyball präsentierte, zeigte wieder alte Stärken. Nicht grundlos kickten die Bockauer in einer demütigenden Partie die Jungs aus Venusberg aus dem Pokal. Satz eins war dennoch vor allem durch die Dominanz des gegenwärtigen Meisters gekennzeichnet – bis zu einem Stand von 24:21 liefen die Bockauer fast dauerhaft einem Rückstand hinterher. Was dann geschah, entzog sich dem Verständnis fast aller Beteiligter. Bis auf den Autor, natürlich. Der VVV gab einen sicher geglaubten Satz durch fahrlässige Fehler im Angriff, sowie durch einen erstarkten Gegner aus der Hand. Doch statt Köpfe hängen zu lassen, ging ein spürbarer Ruck durch das Team. In Satz zwei konnten mehr und mehr Bälle in der Feldabwehr geholt werden, zudem griff der Block des VVV wieder und wieder zu – ließ Bockauer Angreifer verzweifeln und Zuschauer-Kinnladen der Gravitation freien Lauf. Logische Konsequenz war der Gewinn von Satz zwei. Unter sich festigenden Spielroutinen – der VVV war endlich warm – ließ man nun auch im dritten nichts mehr anbrennen. Zwar hießen die Satzverluste am Spieltag, dass der VC aus Z ein wenig näher rückte und etwas Höhenluft schnuppern darf, doch die psychologische Prägnanz der zwei Arbeitssiege ist an Bedeutung nicht zu unterschätzen.
Nach nun vier Spielen in den vergangenen Wochen bleibt der Volleyballverein Venusberg im Kopf-an-Kopf Rennen um die Meisterschaft vorerst vorn – es bleibt jedoch extrem spannend. Mit nur einem Satz Unterschied folgt der VC-Zschopau auf Platz zwei und einem Spiel Differenz die Obererzgebirger aus Antonsthal auf Platz 3.
Auch dieses Jahr ist die Meisterschaft erklärtes Ziel - der nächste Baustein hierzu wird am Heimspieltag, dem 7.4. gegen Gäste aus Stollberg und Beutha gelegt werden müssen. Wir hoffen wie immer auf reichlich Unterstützung durch die heimischen Ultras und sind heiß darauf die Tabellenspitze zu verteidigen.